CJD forever

Wenn morgens im Büro zuerst die Fenster aufgehen, der PC hochfährt und schon die ersten E-Mails warten, dann startet Sozialpädagogin Lydia Motz mit einem Lächeln auf den Lippen ihren Arbeitstag im CJD BBW Gera. Doch bevor es so richtig losgeht, bleibt auch Zeit für einen kleinen Plausch mit den Jugendlichen, denn Verbindung und einen guten Kontakt schreibt die sympathische CJD-Mitarbeiterin groß.
Seit Juni 2018 ist Lydia Teil des Teams der Beruflichen Bildung. Sie liebt täglich zwei Tassen Kaffee oder Tee, ein Krimi von Nele Neuhaus liegt aktuell auf ihrem Nachttisch und „Wackelkontakt“ steht auf der Playlist. Mit Herz, Engagement und einer riesigen Portion Energie setzt sie sich für junge Menschen im CJD ein. Grund genug ein bisschen genauer nachzufragen:
Welche Fähigkeiten braucht man als Sozialpädagogin, die in keinem Lehrbuch stehen?
Als erstes gehört für mich eine große Portion Empathie dazu, ohne diese nützt das beste Wissen nichts. Natürlich auch Respekt dem Gegenüber, egal ob Teilnehmende oder KollegInnen, Zuhören, Flexibilität, Humor und sich nicht verstellen, immer ehrlich sein und nicht aufgeben. Wichtig ist ebenfalls, diese Arbeit mit voller Überzeugung und mit Herz zu leisten, denn sonst, finde ich, könnten die Jugendlichen vielleicht nicht die Ergebnisse und Ziele, die sie verdienen, erreichen.
Was ist für dich das Schönste am Scheitern und wie erklärst du das den Jugendlichen?
Jedes Scheitern hat neue Möglichkeiten inne, ich erkläre ihnen das es überhaupt nicht schlimm ist zu scheitern, es ergibt sich immer etwas Neues, vielleicht sogar Besseres. Ich habe früher in der Schulzeit nicht meine Fähigkeiten genutzt und erst mit 30 Jahren meine Fachhochschule nachgeholt und danach soziale Arbeit studiert. Für mich war es einfach der richtige Zeitpunkt in dem Moment. Sonst wäre ich nicht hier und könnte nicht die Arbeit machen, die ich so liebe und schätze.
Welche Lektion hast du in deiner Arbeit von den Jugendlichen gelernt, die dich selbst verändert hat?
Es ist gut anders zu sein, ich sehe gewisse Dinge mit anderen Augen, bin selbstbewusster durch die Arbeit mit ihnen geworden und bin dankbar für mein unbeschwertes Aufwachsen, meine gesunden Kinder und fühle mich einfach viel zufriedener und geerdeter.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir wirklich aus und was davon würde Außenstehende überraschen?
Tatsächlich gibt es keinen „typischen“ Arbeitstag in diesem Sinne, jeder Tag ist einzigartig und kann immer anders verlaufen. Ich begleite die Jugendlichen täglich in ihrem Berufsfeld, habe mit ihnen sozialpädagogische Gruppenarbeit, führe viel Gespräche mit ihnen. Dadurch, dass ich ein hohes Maß an Flexibilität genieße in meiner Arbeit, kann ich auch Jugendliche bei Bedarf aus dem Berufsfeld nehmen, um mit ihnen zum Beispiel einfach mal einen Spaziergang über das Gelände zu machen, und sich dabei in neuen Schwung zu bringen. Natürlich ist auch ein guter und täglicher Austausch mit KollegInnen wichtig, egal ob SozialpädagogInnen, Case Management oder AusbilderInnen. Und die absolut ungeliebte Doku, aber das gehört nun einmal dazu.
Wenn du für deinen Job ein Motto hättest, wie würde es lauten?
Neuer Tag – neues Glück.
Was unterscheidet das CJD für dich von anderen Unternehmen?
Wertschätzung meiner Arbeit, hohe Flexibilität, Wohlfühlen, Spaß, Freiheit, Dankbarkeit, sozial.
Welchen Freiraum gibt dir das CJD in deiner Arbeit und wofür nutzt du ihn am liebsten?
Für viele Weiterbildungsmöglichkeiten, die ich interessant finde und die wertvoll für meine Arbeit sind. Ich durfte zum Beispiel an der Weiterbildung „Werde Insulanerin“ teilnehmen. Die Weiterbildung hat mich richtig geflasht. Seitdem besitze ich eine eigene „Insel“ und habe mit vollem Spaß und Überzeugung ein absolut abwechslungsreiches, pädagogisches Tool an meiner Seite, das ich jedem nur weiterempfehlen kann. Es vereint alle vier Handlungsfelder des CJD und es beschäftigt sich mit der Frage, die sich alle Jugendlichen stellen. die zu uns kommen: „Wer bin ich?“
Wie würdest du die Unternehmenskultur in drei Worten beschreiben?
Werte, Zusammenhalt, sozial.
Gibt es eine CJD-Tradition oder Besonderheit, die du besonders schätzt?
Allen voran das Sommerfest der Mitarbeitenden (man muss sich selbst schließlich auch einmal was Gutes tun) und ich mag den Tag der offenen Tür sehr gern, da bin ich selbstverständlich mit dabei.
Wenn du das CJD BBW Gera einem neuen Kollegen in einem Satz vorstellen müsstest wie würde er lauten?
Herzlich Willkommen und Glückwusch, hier kannst du dich und deine Arbeit frei entfalten, wirst geschätzt und arbeitest mit den besten Team zusammen.
Ich kann mir keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen. Mein Ziel ist es, meinen beruflichen Weg im CJD weiterzugehen, mich dabei immer wieder neu zu entdecken, frische Ideen umzusetzen, mich neuen Herausforderungen zu stellen und Jugendliche auf ihrem Weg zu unterstützen. Gleichzeitig möchte ich selbst daran weiterwachsen. Ich liebe diese Arbeit nicht nur, ich lebe sie mit voller Leidenschaft. Für mich ist es längst kein Beruf mehr, sondern meine Berufung.
Wer dir zuhört, merkt schnell: Hier spricht jemand, der nicht einfach nur arbeitet, sondern wirklich für das brennt, was er tut. Danke für das Interview!